Verhaltenskodex
Ausgangslage, Ziele und Geltungsbereich
Die Arbeit an der MSZB erfordert eine professionelle Haltung bezüglich Nähe und Distanz. Präventive Massnahmen wie Offenheit, eine klare Haltung dem Thema gegenüber und dieser Verhaltenskodex schützen Schüler:innen und Mitarbeitende vor psychischen, physischen und sexuellen Übergriffen sowie vor Diskriminierungen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Beeinträchtigungen oder anderen Merkmalen und Zuordnungen.
Der Verhaltenskodex ist verbindlich.
Haltung und Schulklima
Die Haltung der MSZB orientiert sich an den UNO-Kinderrechten. Das Schulklima beruht auf Vertrauen und Sicherheit. Lehrpersonen sind dem Wohlergehen der Schüler:innen verpflichtet, Mitarbeitende und Schüler:innen achten auf einen respektvollen, diskriminierungsfreien, gewaltfreien und konstruktiven Umgang. Vielfalt wird als Ressource verstanden. Die Verantwortung dafür liegt bei den Mitarbeitenden, Erwachsene wirken als Vorbilder.
Diskriminierung, Sprache
Die MSZB pflegt eine nicht-diskriminierende Haltung und Ausdrucksweise. Alle Menschen werden als gleichwertig anerkannt, unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck, sexueller Orientierung, Herkunft, Hautfarbe, körperlicher, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung. Alle Familienformen werden gleichwertig behandelt. Beim Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht der LP fragt die SL nach den
Hintergründen dieses Wunsches. Die Sprache ist sorgfältig, wertschätzend und bildet Vielfalt ab. Es wird keine sexualisierte, sexistische oder rassistische Sprache verwendet.
Kultur und Kommunikation
Die MSZB pflegt eine Kultur des Hinschauens, der Offenheit und der Kritikfähigkeit, und sie fordert diese ein. Die Mitarbeitenden reflektieren ihre Rolle und Aufgaben
stetig und setzen sich mit den Themen Nähe, Distanz und Diversität auseinander. Sie sind sich bewusst, welche Verhaltensweisen Grenzverletzungen darstellen und können auf grenzverletzendes Verhalten reagieren. Irritationen, Verdacht oder Fehler werden konsequent, nach den Prinzipien der gewaltfreien Kommunikation angesprochen und nötigenfalls eskaliert.
Beziehungsarbeit
Die Gestaltung einer professionellen Beziehung zu den Schüler:innen bildet die Basis für pädagogisches Arbeiten. Die Lehrpersonen sind sich ihrer Rolle bewusst und verhalten sich als nicht wertende Zuhörende zurückhaltend bei der Weitergabe ihrer Meinung. Persönliche Informationen von Schüler:innen werden vertraulich behandelt. Steht eine Kindswohlgefährdung im Raum, gelangt die Lehrperson damit an die Schulleitung oder eine zuständige Meldestelle. Schüler:innen werden über diesen Schritt informiert.
Grenzverletzungen
Grenzverletzungen werden in keiner Weise geduldet. Mitarbeitende und Schüler:innen verhalten sich gegenüber Mitmenschen respektvoll und achten Persönlichkeit, Würde, psychische, physische und sexuelle Integrität aller. Sie vermeiden verbal oder nonverbal verletzende Handlungen. Transparente Abläufe, Entscheidungsprozesse, Informationen sowie ein angemessener Dialog wirken präventiv gegen Grenzverletzungen. Werden Grenzen verletzt, wird nicht der Mensch, sondern das Verhalten verurteilt.
Machtgefälle
Mitarbeitende sind sich des Machtgefälles, der Abhängigkeitsverhältnisse und der Vertrauensstellung bewusst. Sie nehmen ihre Verantwortung für die Einhaltung
der professionellen Grenzen wahr, auch wenn das Gegenüber diese überschreitet.
Körperkontakt, pädagogische Hilfestellungen, medizinische Erstversorgung
Körperkontakt und Hilfestellungen zur Verbesserung der Haltung am Instrument sind pädagogisch begründet und werden dann eingesetzt, wenn sie als sinnvollste Option erscheinen. Berührungen werden angekündigt. Ist eine Berührung jemandem unangenehm, wird dies umgehend akzeptiert. Auch leises Zurückweichen gilt als Ablehnung.
Schüler:innen werden nie auf den Schoss genommen. Spontane Umarmungen kommen höchstens vom Kind aus und sind altersangemessen. Suchen Schüler:innen von sich aus wiederholt Körperkontakt, werden sie in wertschätzender Weise darauf hingewiesen, dass dies nicht dem schulischen Kontext entspricht.
Medizinische Erstversorgung: Der Körperkontakt beschränkt sich auf die notwendige medizinische Erstversorgung. In Notfällen wird die Sanität (144) aufgeboten, Schüler:innen werden reanimiert, beatmet und korrekt gelagert. Mit Ausnahme von Notfallmedikation werden Medikamente nur in Absprache mit den Eltern an Schüler:innen abgegeben. An jedem Standort steht ein Wundversorgungsset.
Kleidung
Die MSZB ist ein Arbeits- und Lernort. Schüler:innen und Mitabreitende kleiden sich angemessen.
Zugang zu Räumlichkeiten
Die MSZB ist bestrebt, Einblick ins Unterrichtszimmer zu ermöglichen (Fenster). Zimmertüren dürfen während des Unterrichts nicht abgeschlossen werden. Unterrichtsbesuche sind jederzeit möglich. Vor dem Betreten eines Zimmers wird angeklopft und umgehend die Tür geöffnet. Unterricht in privaten Räumlichkeiten der Lehrperson ist nur in Ausnahmefällen und nur in Absprache mit Eltern und Schulleitung erlaubt.
Transporte und Exkursionen
Schüler:innen dürfen nur in Absprache mit Eltern und Schulleitung im Auto der Lehrperson mitgenommen werden. Ausgenommen sind medizinische Notfälle. Exkursionen werden mit der Schulleitung abgesprochen.
Foto- und Filmaufnahmen
Bezüglich Fotos, Video- und Tonaufnahmen gilt die Datenschutzerklärung der MSZB, welche bei der Anmeldung akzeptiert wird.
Elektronische Geräte und Social-Media
Im Unterricht dienen elektronische Geräte zu schulbezogenen Zwecken oder in Notfällen. Mitarbeitende pflegen via Social-Media keine privaten Kontakte mit Schüler:innen.
Anstellungsverfahren
Der Verhaltenskodex ist integraler Bestandteil der Anstellungsverfügung, in Bewerbungsgesprächen werden zentrale Elemente daraus angesprochen. Sonderprivatauszug und Strafregisterauszug werden zwingend eingeholt.
Qualitätssicherung
Die Mitarbeitenden reflektieren die Umsetzung des Verhaltenskodexes im Rahmen von MAG, Kollegiumstag, Konferenz. Der Verhaltenskodex wird bei Bedarf durch Mitarbeitende und Vorstand weiterentwickelt. Transparenz und Klarheit haben oberste Priorität.
Anlaufstellen
- Schulsozialarbeit Zollikofen
- Schulsozialarbeit Bremgarten
- Musikschulleitung: Eva Wartenweiler & Lukas Knecht, 031 312 08 29,
schulleitung@mszb.ch - Lehrpersonen-Vertretung im Vorstand
- Präsidium Vorstand
- https://www.opferhilfe-schweiz.ch/de/
- https://belaestigt.ch
März 2025, Vorstand der Musikschule Zollikofen Bremgarten